13.10.2018

Die Zuglinien des Körpers und ihre Bedeutung

Der menschliche Körper ist ein sehr komplexes System, bei dem alle Elemente sich gegenseitig permanent beeinflussen. Das gilt auch für den Bewegungsapparat. Ein wichtiger Schlüssel zu einem gesunden Bewegungsmuster ist der Fuß. Über die sogenannten Muskelketten beeinflusst er die Statik des gesamten Körpers von unten nach oben – und damit auf lange Sicht betrachtet auch die Gesundheit der Gelenke.

Aber was sind Muskelketten? Der einzelne Muskel hat die Aufgabe, die unter ihm liegenden Gelenke zu stabilisieren beziehungsweise zu bewegen. Dabei wirken einzelne Muskeln normalerweise im Wechsel mit ihrem gegenüberliegenden Gegenspieler. Beispiel Oberarm: Zieht sich der Bizeps an der Oberseite zusammen, weil wir das Ellenbogengelenk anwinkeln, muss der Trizeps an der Unterseite nachgeben. Spannung bedingt gegenüberliegend Entspannung und umgekehrt.

Muskelketten verbinden von Kopf bis Fuß

Eine Muskelgruppe erhöht die Kraftauswirkung auf das zugehörige Gelenk und richtet es zusätzlich je nach Bewegung aus. Einzelne Muskelgruppen wirken sich dabei jeweils auf nur wenige Gelenke aus. Anders die Muskelketten!

Der Körper weist vorne, hinten und seitlich Muskelketten auf. Zusätzlich gibt es spiralförmig wirkende Muskelketten. Alle Muskelketten schaffen eine vertikale Verbindung von Kopf bis Fuß und umgekehrt. Die Muskelketten müssen im Zusammenspiel mit den Muskelgruppen und Einzelmuskeln den gesamten Körper gegen die Schwerkraft aufrichten und stabilisieren. Da die Muskelketten wie Zuglinien arbeiten, wirkt sich eine skelettale Verschiebung im wahrsten Sinne in einer Kettenreaktion auf die gesamte Körperstatik aus.

Ein nach innen kippender Knickfuß bzw. ein abkippendes Fersenbein verändert Tonus und Länge der Unterschenkelmuskulatur derart, dass ein X-Bein entsteht und das Kniegelenk einseitig verschiebt. Weil der komplette Körper über die seitliche Zuglinie bis hinauf in den Kopf untrennbar verbunden ist, setzt sich die Verschiebung der Statik über die Hüfte und das Rückgrat bis zum Halswirbel und Kopf fort.

Warum reagiert das Gesamtsystem so? Das zentrale Nervensystem versucht beim aufrechten Stehen oder Gehen immer, den Körperschwerpunkt auszugleichen. Vergleichbar ist das mit einem Turm aus Bauklötzen. Wenn man einen unteren Bauklotz zur Seite verschiebt, muss man den darauffolgenden in die Gegenrichtung verschieben, damit der Turm stehen bleibt. Wenn auf einer Seite des Körpers ein Ungleichgewicht entsteht – z. B. durch einen gedehnten Muskel – sorgt das ZNS dafür, dass der gegenüberliegende Muskel sich verkürzt, damit Muskeltonus und –länge in Summe wieder ausgeglichen sind. Das wirkt sich auch auf die Gelenke aus, die der Muskelkraft folgen MÜSSEN. Driftet das Knie nach links ab, schiebt der Oberschenkel die Hüfte über die Muskelkette als Ausgleich nach rechts.

Fehlstatik als Basis birgt Gesundheitsgefahr!

Dieser Ausgleich ist ein wichtiger und eigentlich richtiger Vorgang. Liegt diesem Ausgleich aber ein dauerhaftes Ungleichgewicht schon von der Basis Fuß her zugrunde, wird es gefährlich für die Gelenke. Dem zentralen Nervensystem ist es nämlich im Grunde egal, ob der Mensch mit einem X-Bein und eingedrehter Hüfte geht oder mit geraden Knien. Es speichert die veränderte Statik als korrektes Bewegungsmuster ab und befiehlt dem Gesamtsystem aus Skelett und Muskulatur in der Fehlstatik zu bleiben.

Ein X-Bein hat im Kniegelenk folgende Folgen: Der Gelenkspalt wird einseitig verengt. An dieser Stelle erhöht sich der schleichende Abrieb des Knorpels. Puffersysteme wie der Meniskus werden einseitig belastet. Das Gelenk wird nicht mehr ausreichend mit Gelenkflüssigkeit versorgt. Die biomechanisch korrekte Funktion ist durch die Verschiebung gestört. Diese Störung verläuft teilweise über Jahrzehnte schmerzfrei, führt aber ohne Regulierung zur irreparablen Schädigung des Gelenkes – und zu Arthrose.

Mit Sensoped® zurück in die gesunde Statik

Durch die skelettale Aufrichtung des Fersenbeins mit einer aktiv sensomotorischen Einlage wie Sensoped® wird das Knie über die Beinsäule in die gesunde Position zurückgeführt. Über die Muskelketten korrigiert sich die gesamte Körperstatik von unten nach oben. Das Zentrale Nervensystem erkennt die Veränderung der Statik und des Körperschwerpunktes und befiehlt der Muskulatur, sich in Länge und Tonus anzupassen. In Gelenken wie dem Knie lassen einseitiger Druck und biomechanische Blockierung zusammen mit all ihren fatalen Folgen nach. Ein gesundes Bewegungsmuster wird abgespeichert und schützt dauerhaft die Gesundheit der Gelenke.

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